Maff, maff lieber Baffo, waff, waff, liebe Teufelsbande,
die Spatzen pfeifen es von den Dächern: Charlotte ist wieder da!
Weil ich zuhause am Gartenzaun so charmant Hof halte, geht die Nachricht wie ein Lauffeuer durch die Mengeder Heide: „Habt ihr schon gesehen, Charlotte ist wieder da!“
Alle freuen sich, weil ich mich über jeden freue, der bei uns vorbeikommt. Mittlerweile habe ich auch einen richtigen Kinder-Fanclub, die am Zaun fragen, ob sie reinkommen dürfen und wenn da keiner ist, auch an der Tür klingeln und nach mir fragen. Frauchen zögert dann immer, weil sie überlegt, was die Mamas der Kinder sagen, wenn die matschgestempelt nach Hause kommen. Gestern kam ich hier gerade frisch aus dem Herrenteier Bach (der momentan wenig Wasser, dafür aber an jedem Ufer 1 bis 2 Meter Matsch hat), bis zum Bauch voller Dreck. Da wollten uns dann zwei saubere Kinder überzeugen, aber Frauchen ist hart geblieben.
Pardon, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe, aber ich war über Ostern in Frankreich (habe dort sogar den echten Osterhasen gesehen!).
Dort gab es jede Menge zu tun. Erst mal bin ich auf den Pferdehof nebenan, gucken wie es Quatteck, dem Nachbarhund geht. Das war vielleicht eine Freude. Wir sind sofort wie verrückt losgerast.
Ich habe dann erst mal die Hühner gejagt (die gingen hinterher, wenn sie mich sahen, nur noch vorsichtig auf den Krallenspitzen),
dann die Gänse, dann sind wir in das Perhuhngatter eingebrochen und haben unter dem Protestgeschrei der Perlhühner deren Körner aufgefressen und als ich dann aus einer Kurve getragen wurde und mit allen Vieren in Marthas (Quattecks Frauchen) Frühsalatbeet landete, beschlossen meine Menschen, meinem Tatendrang mit einem Stück Zaun Einhalt zu gebieten.
Wenn die Hühner Ausgang hatten, blieb der Zaun zu. Dem Quatteck war das egal. Der wusste genau, wo der Zaun endete und brach dort durch die Hecke.
Drei Tage lang hatten wir viel Spaß mit einem getrockneten, plattgefahrenen Maulwurf. Einer musste immer damit abhauen, damit der andere ihm den Maulwurf abjagen konnte.
Frauchen hat das gar nicht mitbekommen (kurzsichtig!) und war ganz entsetzt, als ihr Thomas das erzählte.
Die restliche Zeit haben wir gebalgt. Eigentlich hing ich den ganzen Urlaub über an einem von Quattecks Ohren. Aber der hat sich das alles gefallen lassen, weil er in mich verliebt ist.
Unsere Kreise über die Weiden wurden immer weiter und eines Abends waren wir dann weg.
Unsere Menschen voll in Panik. Frauchen ist im Schweinsgalopp über die Weiden (so weit, dass sie am nächsten Tag Muskelkater hatte) und hat gerufen, gerufen (gut, dass wir so einsam wohnen). Herrchen mit dem Auto los, die Nachbarn auch. Nach einer halben Stunde kamen wir voll dreckig und glücklich von einer Nachbarweide.
Jetzt überlegen alle, ob mich der Quatteck irgendwo in den Büschen flachgelegt hat, der hatte nämlich mit seinen 9 Monaten schon eindeutig zweideutige Absichten.
Jeden Morgen habe ich erst einmal mein Bad genommen. Unten im Bächlein, bis zum Hals im Wasser – eines meiner größten Vergnügen.
Am Strand mit den Wellen war mir das Wasser erst ein wenig suspekt, aber das hat sich dann schnell gegeben.
Wenn da einer etwas reingeworfen hat, bin ich todesmutig hinterher und habe das Objekt zur Not auch „ertaucht“.
Nur die schöne Leine, das Geschenk von Rosi und Gaby die schwimmt jetzt vor der Küste von Agon-Coutainville (ist dem Thomas am Strand vom Hals gerutscht). Vielleicht schwimmt sie ja bis zum Juni nach Barneville-Carteret – wenn die Teufelsbande dort spazieren geht, kann sie sie mir ja wieder mitbringen!!!( :)(:)(:)
Quattecks Frauchen meinte, Quatteck würde weinen, wenn wir abreisen. Der steht jetzt in Frankreich bestimmt vorm Haus und sucht mich.
Ich war auch traurig als es in Richtung Heimat ging. Lag ganz still im Auto auf meinem Lotterbett und als Frauchen einen Tropfen an meiner Nase sah, sagte sie: „Guck mal, die Schlotte weint!“ Auf der Rückreise war ich wieder total lieb, habe die ganze Zeit, bis auf die Pippipausen brav geratzt und die Leni-Riefenstahl-Nummer gemacht: auf dem Rücken liegend, ein Bein in der Luft.
Als mich Rocco und Percy nach dem Urlaub wiedersahen haben die sich richtig erschrocken. „Oje, da ist sie wieder – vorbei die ruhigen Zeiten!“ Ich habe die beiden dann auch gleich wieder zu allerlei Quatsch angestiftet, den sie ohne mich nicht gemacht haben. Wir sind mit Riesensprüngen durch Wald und Feld. Dank Quatteck, meinem Personal Trainer, bin ich ein echtes Muskelpaket geworden. Allem Matsch zum Trotz schimmert mein Fell wie der Himmel über der Manche und eine tolle Taille habe ich mittlerweile auch. Wenn wir dort ausgehen wollten wurde ich immer erst getrocknet und dann in einer Riesenstaubwolke ausgebürstet. Ich war dann sauber und Frauchen konnte duschen gehen. Das musste aber ganz schnell gehen, denn wenn Frauchen zu lange gebraucht hätte, wäre ich in der Zwischenzeit schon wieder rundum eingematscht gewesen – auch auf dem Rücken, auf den Quatteck mich immer geworfen hat.
Als Claudia, das Frauchen von Rocco und Percy mich zum ersten Mal wiedersah, meinte sie: „Oh, die Charlotte ist ja richtig erwachsen geworden!“ Meine Menschen hoffen nicht und haben die Tierärztin, bei der wir in DL zur Wiederholungsimpfe waren schon gefragt, ob man auch mit sechs Monaten schon schwanger werden kann. Bevor wir zur Tierärztin gingen, meinte Herrchen: „Vielleicht sollten wir gleich einen Ultraschall für Stuten machen lassen!“ Das gibt es in der Tierklinik in Gavray nämlich jeden Abend für die trächtigen Pferde. Die Tierärztin meinte, mit sechs Monaten wäre das ein Wunder. Getröstet hat das meine Menschen nicht. Wunder produziere ich doch täglich (:).
So Ihr Lieben, jetzt aber erst einmal einen matschigen Nasenschlecker von der hoffentlich noch unschuldigen Charlotte!
A.B.H. 20.04.2010 – Vielen herzlichen Dank dafür! –
Hallo Matschelotta,
na wenn es uns in sauber gäbe,wäre es doch langweilig, mich nennt man auch Matsche-Taip,warum auch immer,es ist doch so gut für unser Fell ein Matschbad zu nehemn :-))
also Mädel matsch ruhig weiter tu ich auch immer
Matschige Grüße vom Taip