Maff, maff Onkel Baffo,
Donnerwetter (was ja erst heute abend kommen soll) – da gehe ich gestern abend auf die Teufelsbanden-Seite und wer begegnet mir da: mein Onkel. Nicht so, wie ich ihn kenne, sondern als Pilot, Taucher und Playboy. Alle Achtung: Da kann sich der Joopie, Dein großes Vorbild, ja noch eine Scheibe abschneiden. Da hast Du mit Deinem unwiderstehlichen Charme und Deinem tollen Pigment (kicher) gleich die ganzen Teufelsbanden-Mädchen verrückt gemacht – Du alter Schwerenöter!
Gestern Abend habe ich zum ersten Mal was kaputt gemacht, was nicht aus Papier oder Holz bestand. Herrchen war wieder mal auf der Suche nach seiner Lesebrille, die ihm immer aus der Hemdtasche rutscht, wenn er mich knuddelt. Und da er mich oft knuddelt, ist die Brille öfter weg. Herrchen ist dann im Dunkeln mit der Taschenlampe durch den Garten. Das war lustig, weil man im Dunkeln immer nur so einen Lichtkegel wandern sah. Zwei Mal kam er mit leeren Händen wieder rein, beim dritten Mal kam er mit einer schlechten Botschaft: er hatte die Brille gefunden, zerkaut und – ohne Gläser! da hätte er doch gleich mich fragen können. Ich finde doch alles: Vorgestern einen toten Vogel und gestern einen Nestflüchtling, lebend, unversehrt, aber noch nicht flugfähig, der Arme. Na ja, zurück zur Brille: Frauchen erstarrte, weil sie sofort überlegte, ob ich die Brillengläser verspeist hätte. Herrchen meinte zwar, so blöd wäre ich nicht, aber Frauchen konnte das nicht groß beruhigen.
Ich wurde dann beäugt und zu einem Spätwalky ausgeführt, um zu gucken, ob es in meinem Bauch „klingelt“. Aber ich war wie immer. Und plötzlich um 1.00 Uhr nachts, fegte mein Freund Bruno (der so heißt, wie der Schweizer Käse) herbei. Allein auf dem Bürgersteig – kein Herrchen weit und breit. Als Bruno und ich (an der Leine) uns schon zu einem fest verschnürten Knäuel verbunden hatten, kam Brunos Herrchen angeflitzt. Die Beiden haben uns dann entwirrt und dann sind wir schnell auf den Waldweg. Bis wir dort waren, mußten die uns noch drei Mal entknoten, weil wir so gerne balgen. Irgendwann flog dann im Getümmel eine Haarspange auf den Weg und Brunos Herrchen meinte: „Da hat einer was verloren“, weil er dachte, das wäre von Frauchen, aber es war meine. Und dann durften wir endlich flitzen. Es war finstere Nacht und Frauchen hat so gut wie gar nichts gesehen. Sie ist dann immer den Beinen von Brunos Herrchen hinterher gelaufen, die im Dunkeln hell leuchteten, weil der Gott sei Dank Shorts anhatte. Das hat gedauert, der buckelige Waldweg, ständig ein kollerndes Hundeknäuel und dann noch Frauchens Bedenken, dass sie zur Mitternachtsspeise der Mücken werden würde, weil sie ein kurzes Kleid anhatte. Aber alles ging gut. Zuhause habe ich dann erstmal den ganzen Napf leergetrunken und dann bin ich schwer atmend auf dem Balkon zu Frauchens Büro (bei der Hitze schlafe ich neuerdings draußen) und sofort seelig weggeratzt. Frauchen meint, ich hätte bestimmt von Bruno geträumt (der neuerdigs auch von dem dominanten Rumänien-Percy verhauen wird). Ach, es ist soooo schön, ein Mädchen zu sein!
Einen kühlen Nasenschlecker von Deiner Kampf-Schlotte, die gerade in ihrem Buddelbunker unter der Hecke ratzt.
– A.B.H. – Vielen lieben Dank dafür!!!