Charlotte mit Angelika und Thomas berichten vom Frankreich-Urlaub:
Maff, maff Onkel Baffo, waff, waff liebe Teufelsbande,
seit dem 13. Juni weiss ich, was ein Tsunami ist. Wir morgens ins Auto und in Richtung Sortosville-en-Beaumont gefahren.
Ich sofort selig geratzt. Als ich wach werde, traue ich meinen Augen und Ohren nicht – sehe ich doppelt und fünffach? Jede Menge Beardies!
Die Autotür geht auf, ich freudig raus und …….. ich weiss nur noch, dass ich mich schnell auf den Rücken geworfen habe – danach sah ich nichts mehr – oder genauer gesagt, nur noch Haare. Ich unten, über mir fünf Beardienasen, die mich durchchecken.
Ich total unter dem Rudelstrubbel verschwunden. Himmel, war das ein Schreck! Nach gefühlten hunderttausend Minuten lichtet sich der Strubbeldschungel – ich sehe den Himmel wieder, juhu – ich lebe noch! Sicherheitshalber mache ich erst einmal auf klein und harmlos. Sobald ich lebhaft werde, hält mich Halbschwester Aiyana in Schach. Aber nach ein paar Minuten ist alles nur noch herrlich.
Ich kriege Nasenschlecker von Schwester Bo und Mama Mexx. Und Pitu findet mich total interessant, ich ihn übrigens auch (:) – er weicht mir nicht mehr von der Seite – wenn das der Quattek wüsste (:).
Balu denkt: Ich höre nix, ich sehe nix, kann mich also wieder schlafen legen. O.k. – einer weniger.
Während meine Menschen in aller Ruhe Sekt schlürfen, Kaffee trinken und leckeren Kuchen essen, bin ich im Boot-Camp unterwegs, bis mir die Zunge aus dem Hals hängt. Pitu findet mich mittlerweile nicht nur nett, sondern auch supersexy.
Das findet Aiyana zum Knurren (tja Aiyana, so sind sie, die Männer (:).
Nach ein paar Stunden habe ich es geschafft: Alle rennen hinter mir her, um mir meine Beute – Putzlappen, Spielzeug, Stöckchen – abzujagen. Tja, die Stöckchen-Nummer funktioniert halt immer!
Irgendwann werde ich ins Auto gepackt und die lustige Meute verschwindet im Rückspiegel. Wir fahren dann noch zum Sightseeing in Briquebec. Ich bin völlig fertig und will erst gar nicht aussteigen. Aber – da schlendern wir um die alte Burg und was entdecke ich: einen herrlich stinkenden toten Vogel. Leider durfte ich ihn nicht als Souvenir mitnehmen. Schade!
Zuhause in Le Glatigny werde ich erst einmal von Quattek milimeterweise abgecheckt. „Wo warst Du? Verräterin! Wonach riechst Du? War er schöner als ich?“ Richtige Denkfalten hatte er auf der Stirn. Aber nach ein paar Minuten hatte er mich wieder total lieb!
Der richtige Schreck für Quattek kam ein paar Tage später. Da kamen zwei fremde Autos auf den Hof, die nach fremden Hunden riechen. Und schwupps ist er wieder da – der Beardie-Tsunami.
Dieses Mal wird der Quattek umringt und sogar der alte Balu macht auf Macho.
Aber Quattek lässt sich nicht schocken, auch wenn ihm Pitu sofort klar macht, dass die mit den langen Haaren alle seine sind. Während ich mit Pitu flirte, macht er sich einfach an Bo ran, der untreue Mistkerl. Aber, man muss auch gönnen können!
Bo habe ich dann erst mal das wilde freie Landleben gezeigt. Ohne, dass es einer bemerkte, sind wir ab durch die Büsche und querfeldein – welche Wonne!
Rosi, die regelmässig durchzählte, bemerkte irgendwann, dass zwei fehlten. Sie hat dann ganz laut Bo – Bohoooo! gerufen, aber das war uns egal, es gab doch so viel zu gucken, dass wir keine Zeit zum Hören hatten. Rosi wurde dann echt unruhig und Angelika ist ihr dann mit Charlohohotte! gefolgt von einem schrillen Pfiff – das ultimative Signal für „Wer-jetzt-nicht-kommt-kriegt-Ärger“, zu Hilfe geeilt. Ein paar Sekunden später war ich schon in der Zielgeraden im Räuberweg, so ein zugewachsener Hohlweg, der von Kuhweiden gesäumt wird und galoppierte mit fliegenden Ohren, gefolgt von Bo – die Auffahrt herauf.
Ich wollte Bo doch nur meine Lieblingskackstelle zeigen – mitten auf der Kuhwiese. Die hatte ich mir Ostern ausgeguckt, als keine Kühe da waren. Dieses Mal waren aber Kühe auf der Weide und die finden kleine Hunde, die auf ihre Frühstückswiese kacken, gar nicht nett. Eines Morgens habe ich mich gerade in Buckelposition begeben, als ich entdeckt wurde. Erst kamen sie ganz langsam und ich dachte „ooch, ich habe noch Zeit“, aber dann war auf einmal die ganze Herde in vollem Galopp im Anmarsch. Mein Fluchtweg durch den Zaun war schon abgeschnitten und ich habe es nur noch in letzter Sekunde durchs Unterholz geschafft. Danach sah ich echt wild aus – ganz voller Zweige und Klettkraut. Bo hat das Stromern wohl prima gefallen, denn ein paar Minuten später war sie schon wieder auf den Weiden unterwegs. Da aber jetzt alle aufpassten, kam sie nicht weit.
Ach, war das ein schöner Tag und abends, als unsere Gäste fuhren, war sogar der Quattek, mein Personal-Fitnesstrainer, erldigt – und das will schon was heissen. Quattek ist immer total traurig, wenn wir wieder nach Deutschland fahren. Ostern hat er vier Tage nichts gegessen. Martha – sein Frauchen – meinte aus Liebeskummer. Angelika – mein Frauchen – meint, weil er gegen sein Trockenfutter rebellierte. Quattek kommt nämlich immer bei uns zum Essen. Und dann gibt es so leckere Sachen wie frisch gekochtes Fleisch oder Hundepastete vom Dorfmetzger gemischt mit Petsworld-Crackern, Nudeln oder Reis, verfeinert mit gutem Olivenöl oder Petit Suisse.
Jetzt muss der Quattek erst mal schmachten. Zum Trost haben wir ihm zum Abschied mein Körbchen mit der Kuscheldecke geschenkt. Ungewaschen, versteht sich, damit es noch schön nach mir riecht. Frauchen hat es wohl geschafft, dass der Arme nachts nicht mehr im Zwinger schlafen muss und das Körbchen soll diesen Erfolg festigen. Als wir letztens nebenan zum Essen eingeladen waren, räkelte sich Quattek auf dem Sofa. Wenn man überlegt, wieviele Zufälle zusammenkommen mussten, damit der Quattek es ein bisschen besser hat, dann grenzt es schon an göttliche Fügung. Und ich habe den Quattek auch echt lieb – auch wenn er nicht so schön ist wie der Pitu und weniger Haare hat. Dafür leckt er sich bei Regen immer alle Beine sauber, wenn er rein kommt. Mann, wäre Frauchen froh, wenn ich das auch tun würde (:) und das spricht doch echt für Gentleman-Qualitäten.
Eure wilde Charlotte, die gestern bei Percy und Rocco zum Entsetzen der Goldfische erst mal in den Gartenteich gesprungen ist – aber davon später (:)!
A.B.H.
Vielen lieben Dank dafür. Es hat uns allen – und wirklich allen – sehr, sehr viel Spass gemacht!!!
Eure Teufelsbande mit den vier Schröders aus Köln!