Whow Tante Aiyana (die Du ja eigentlich meine Halbschwester bist)!
Mon Dieu! Du hast ja eine wilde Babytuppe in die Welt gesetzt! Wenn die an die Michbar wollen, dann ist das ja wie der Sturm auf die Bastille! (Vielleicht schlagen ja da die Twister-Hurrican-Gene durch)! Mit großen Augen verfolgen wir, wie die sich durchs Unterholz deiner Haarpracht schlagen, andocken und mit strammen Hinterbeinchen ihren Platz verteidigen – bis sie siegestrunken in den Schlaf fallen, um Kraft für den nächsten Angriff tanken. Manchmal guckst du so, als wolltest du sagen: Mutter werden ist nicht schwer, Mama sein dagegen sehr. Tja, so ist das mit den Lovern. Erst flüstern sie dir was ins Öhrchen, und dann haben wir Mädels die Arbeit, während die sexy Boys schon wieder auf dem Weg zur Nächsten sind.
mein liebster Heinrich
Vor allen Dingen Rüde 2 hat mich irritiert. Ich denk, mich tritt ein Pferd! Kaum kann der laufen, hat der sich doch schon meinen heißgeliebten Heinrich geschnappt. Da bin ich dann aber sofort losgeflitzt und habe gesucht. Nirgendwo konnte ich ihn finden – habe ich es mir doch gedacht! Dieser kleine Lümmel! Panik!! Bis in den Waschkeller bin ich. Und wer guckt mich da durch das Bullauge der Waschmaschine an? Der Heinrich! Mein geliebter Heinrich! Gott sei Dank! Ich brauche den Heinrich nämlich ganz dringend, weil ich momentan lerne, meine Spielzeuge zu apportieren. Frauchen hat da so einen Film mit einem Border Collie gesehen, der 1.000 Spielzeuge nach Namen unterscheiden kann. Kann ich doch auch. Na, ja – nicht tausend, aber bei dreien klappt es schon. Als wir letztens bei den Panik-Schafen vorbeikamen, die gerade von den Border Collies „sortiert“ wurden, meinte der Schäfer: „Der kann das auch.“ Mit dem „der“ meinte er mich. Na ja, ich übe jetzt erst mal mit Heinrich, und dann schauen wir noch mal bei den Panik-Schafen vorbei.
- ich habe dich zum Fressen gern
Mama mia, Aiyana – Babystress hin, Babystress her – hast du ein Glück, dass du ein ganz normales Hundeleben führen darfst. Heute Morgen bin ich mit dem Bernhardinermädchen Mathilda und Magoo, das ist der aus Griechenland gerettete Hund von Herrchens Bruder, um den Wald. Der kleine 15 kg-Grieche hat mich die ganze Zeit umschwänzelt und immer die arme 50 kg-Mathilda weggejagt. Die Mathilda ist jetzt gut 5 Monate alt und – halte dich fest – schon kastriert. Bei Mathildas Vorgängerin, die aus den USA importiert wurde, war das auch so. Dort ist es (Un-)Sitte, die Hündinnen noch vor der ersten Läufigkeit endoskopisch zu kastrieren. Ist das nicht gruselig? Das Ergebnis ist jetzt eine Mathilda zwischen den Welten, die nie richtig erwachsen werden wird. Die Rüden finden sie uninteressant und die Hündinnen greifen sie an, auch wenn sie noch so groß ist. Nur ich, ich habe die Mathilda zum Raufen lieb. Aber ich liebe ja eh alle – ob groß oder klein, ob Männlein oder Weiblein, Hund oder Mensch. Ich bin halt ein ganz normales Beardiemädchen.
Die Zeiten, in denen Frauchen eine meiner Zitzen für eine Zecke gehalten hat, sind Gott sei Dank vorbei. Mittlerweile habe ich 8 formschöne Tittis, die auch eindeutig als solche zu erkennen sind. Dazu noch ein wenig Poppowackeln, der tiefgründige Zarah Leander-Blick, ein bisschen Schlotteparfüm – und alle Jungs sind voll aus dem Häuschen. In der Hundeschule sorge ich neuerdings für totalen Aufruhr. Obwohl noch zwei andere Mädchen in der Gruppe sind, rennen alle Jungs hinter mir her. Kaum habe ich vorn einen weggescheucht, hängt mir schon der nächste am Popo. In den Tobepausen werden die Jungs nur noch abwechselnd von der Leine gelassen, damit sie mich nicht überrennen, bzw. in einer Gemeinschaftsaktion auf dem Waldbogen festnageln. Andrea, unsere Chefin, meint:“Die Charlotte, die macht hier alle Männer verrückt.“ Herrchen sagt: „Die Jungs wollen alle nur das Eine, aber Charlotte will immer nur redenJ“. Stimmt gar nicht: Toben will ich, und zwar so lange, bis allen die Zunge aus dem Hals hängt.
Einen dicken Nasenschlecker an die Lady Mama und alle Teufel, die beim Baby-Sitting mithelfen!
Eure Charlotte, die heute geholfen hat, einen Frankfurter Kranz zu „bauen“ und dabei ganz fleißig die Krokantstückchen, die auf die Erde fielen, entsorgt hatJ