Waff-waff liebe Teufel, maff-maff lieber Leo!
Mon Dieu! Alles muss man der Pauli beibringen, sogar das Schwimmen. Vor zwei Tagen war es soweit. Ich gleite wieder einmal lautlos elegant wie die Queen Mary über den Kanal, um für meine Menschen ein Stöckchen zu holen, da gibt es auf einmal einen riesen Platsch am Ufer. Pauli war in See gestochen, vielleicht sogar unfreiwillig, wer weiß es schon? Dabei machte sie so Bewegungen wie ein Raddampfer, also die Pfoten immer raus aus dem Wasser, was auch einen Mörderlärm machte. Wie ein kleiner Mississippi-Raddampfer durchpflügte sie mit absoluten Fragezeichen in den Augen den Dortmunder Emskanal. Frauchen als Baywatch am Kanalufer war schon bereit, sich inklusive Klamotten in den Kanal zu stürzen, um die Pauli im Notfall zu retten. Aber nach ein paar Metern drehte die Pauli bei – Gott sei Dank in Richtung rettendes Ufer. Besonders elegant sieht ihr Schwimmstil nicht aus und Frauchen hatte ernste Bedenken, ob man mit dieser Raddampfer-Technik auch Strecke machen kann. Aber nach bangen Minuten stakste Pauli auf spindeldürren Beinchen etwas wackelig an Land.
Danach musste Pauli erst mal nachdenken. Ohne den gewohnten Afrolook sah sie auf einmal ganz schlank aus und Frauchen überlegte spontan, die Futterration unserer kleinen Dicken wieder zu erhöhen. Danach hatte die Pauli aber erst einmal genug vom Schwimmen und beschränkte sich darauf, wie eine Piratenbraut am Ufer Ausschau zu halten, um mir dann, sobald ich in Reichweite kam, in Freibeutermanier das Stöckchen zu klauen. Wegen ihrer eigenwilligen Schwimmtechnik heißt Pauli jetzt mit zweitem Namen „Mississippi.“
Da man junge Talente fördern soll, starteten wir gestern eine Trainingstour an die „Alte Fahrt“, einen stillgelegten Arm des Kanals. Aber Pauli ist ja nicht blöd. Und sicherlich hat sie sich noch gut an ihr etwas unheimliches Mississippi-Dampfer-Erlebnis erinnert. Bis zum Bauch stürzte sie sich ins kühle Nass. Aber keinen Schritt weiter. Von Zeit zu Zeit probierte sie dann mit der einen oder anderen Vorderpfote die Raddampfer-Nummer, aber nie mit beiden bzw. allen vier Pfoten gleichzeitig. Man sah ihr an, dass sie es gern noch einmal versucht hätte, erst recht weil ich im Pendelverkehr zwischen Wasser und Land unterwegs war, aber ihr fehlte wohl der Mut. Dann kam noch Nano, ein badefreudiger Border Collie-Rüde, der gleich mit mir um die Wette schwamm und da war die Pauli dann wirklich verzweifelt. Wie eine Seemannsbraut, die auf ihren Liebsten wartet, rannte sie am Ufer sehnsüchtig auf und ab. Nach gut zwei Stunden wurde sie immer mutiger. Und wenn wir noch zwei Stunden drangehängt hätten, wäre sie vielleicht auch noch losgepaddelt. Aber irgendwann meldete sich bei unseren Menschen, die ja die ganze Zeit gemütlich auf dem Trockenen saßen, der Kaffeedurst, und das Experiment wurde beendet.
Spätestens im Sommer, wenn ich mit meinen Menschen schwimmen gehe, dann ist die Pauli dran. Vor dem Meer und sogar Wellen hat sie keine Angst. Wir wissen ja jetzt, dass sie schwimmen kann – wenn auch nicht gerade so elegant wie ich. Eins kann die Pauli auf jeden Fall besser als ich: Aufpassen. Letztens in Frankreich ertönte auf einmal Paulis Alarm-Wawawaaaahhhh. Sie hatte eine kleine Schafherde gesichtet, die sich wohl verlaufen hatte.
Da ist die Pauli dann mit einem Affenzahn hin, um denen Bescheid zu sagen. Die Hütehund-Prüfung hat sie also schon einmal bestanden. Und das mit dem Schwimmen, das kommt schon noch. Vielleicht sollten wir es mal mit einer Angel probieren, an der Leckerchen hängen. Für Essen tut die Pauli ja bekanntlich alles.
Feuchte Nasenschlecker von euer wilden Charlotte, die gerade mit seidigem Badefell durch den Garten weht.
Hallo, Ihr Lieben in Dortmund! Herzlichen Dank dafür!!! Sorry für die Verspätung!!! Einen schönen Pfingstmontag noch und viele liebe Grüsse von den Beardies von der Teufelsbande mit Rosi und Gaby!